Stanzen in der Selbstklebetechnik

Stanzverfahren haben eine große Bedeutung in der Selbstklebetechnik:

Beim Flachbettstanzen werden Formstanzteile aus Folien, Papieren, Schäumen oder Klebebändern mittels einer Presse und einem Schneidwerkzeug zweidimensional gefertigt, häufig mit Bandstahlschnitten. Beim Bandstahlschnitt werden Schneidlinien aus Stahl gebogen, in Holzplatten eingesetzt und die entstehenden Zwischenräume zum Auswerfen der Formstanzteile mit Moos- oder Zellgummiplatten gefüllt. Weitere Werkzeugformen sind Vollwerkzeuge aus Stahl, bei denen der Stempel gegen eine ebene Unterlage stanzt, oder die Variante mit einem Stempel, der gegen eine Matrize mit entsprechenden Öffnungen stanzt. Nachteil sind hier die relativ hohen Kosten.

Alternativ zum Flachbettstanzen kommt speziell für die Etikettenproduktion häufig das rotative Stanzen zum Einsatz. Beim rotativen Stanzen wird im Vergleich zum Flachbettstanzen ein geringerer Anpressdruck benötigt. Der Vorteil beim rotativen Stanzen ist in erster Linie die kontinuierliche, hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit. Das Ergebnis hängt beim rotativen Stanzen von Einflussgrößen wie dem zu stanzenden Material, der Stanzeinheit und dem Stanzwerkzeug ab. Nur bei sehr guter Abstimmung dieser Parameter kann ein optimales Ergebnis erzielt werden:

Das Material – in den meisten Fällen ein Verbund aus Obermaterial (Folie, Papier), Klebstoff und silikonisiertem Trägermaterial. Beim Stanzen wird das Material durch die Stanzwerkzeugschneiden komprimiert, bis es zum Bersten kommt. Dabei müssen das Obermaterial und der Klebstoff durchgestanzt sein und die Silikonschicht und das Trägermaterial dürfen nur minimal angestanzt werden. Dies verhindert, daß Klebstoff in die Stanzkante läuft und mit dem Trägermaterial verklebt. Eine nachträgliche Beschriftung und automatisches Verspenden ist nur mit exakt gestanzten Etiketten reibungslos möglich.

Das Stanzwerkzeug – beim rotativen Stanzen meist ein Stanzblech, welches auf einen Magnetzylinder aufgespannt wird. Dieses wird abhängig vom Spaltmaß in der Stanzhöhe und in der Schneidengeometrie auf das Material abgestimmt. Die Stanzhöhe bemisst sich außerdem nach der Frage, ob angestanzt (Kiss & Cut) oder ausgestanzt wird.

Die Stanzeinheit – hier sind die wesentlichen Komponenten der Gegendruck- und der Magnetzylinder, welche so aufeinander abgestimmt sind, dass ein konstantes Spaltmaß zwischen den Zylindern vorliegt.

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