Während für Verbindungen von Metall mit Metall neben der Klebetechnik klassische Fügetechniken (z.B. Nieten oder Schrauben) verwendet werden, ist beim Fügen von Metall und Kunststoff die Klebetechnik vorherrschend. Durch die typischen Unterschiede von Metallen und Kunststoffen, z.B. in Bezug auf Temperaturempfindlichkeit, Sprödigkeit und Oberflächenbeschaffenheit, scheiden klassische Fügetechniken häufig aus.
Kunststoffe sind Werkstoffe aus Polymerketten. Es existiert eine Vielzahl diverser Kunststoffe, die unterschiedlich gut geeignet zum Kleben sind: Kunststoffe mit hochenergetischen Oberflächen sind unproblematisch, Kunststoffe mit niedrigenergetischen Oberflächen schwieriger zu kleben. Zur Gruppe der Kunststoffe mit niedrigenergetischen Oberflächen gehören zum Beispiel PP, PE, PS, HDPE, LDPE, NBR und EPDM, die eine Oberflächenenergie von unter 40 mN/m aufweisen. Trennmittel, Weichmacher im PVC und undefinierbare Mischungen aus Recyclingmaterial resultieren in weiteren klebetechnischen Herausforderungen. In jedem Fall sind für Kunststoffe mit niedrigenergetischer Oberfläche besondere Klebstoffe zu wählen, die viskoelastischen Eigenschaften des Klebestoffes auf die Oberflächenbeschaffenheit abzustimmen und die Fügeflächen staub-, öl- und trennmittelfrei sowie trocken vorzubereiten.
Metalle verfügen über hochenergetische Oberflächen (in der Regel zwischen 1.000 und 5.000 mN/m), die entsprechend gut für die Verklebung geeignet sind. Bei der Wahl der Klebetechnikmethode kommt es bei Metallen auf die Methode der Oberflächenbehandlung an.
Neben den Eigenschaften der Klebepartner sind bei der Verklebung von Metall mit Kunststoff die Anforderungen an die Verbindung zu definieren. Welchen Anforderungen in Bezug auf Scher- und Zugkräfte sowie Spalt- und Schälbeanspruchungen soll die Verbindung genügen? Hier sind auch dynamische Kräfte sowie Umwelteinflüsse wie Feuchtigkeit, Wärme, Kälte zu berücksichtigen. Die chemische Beständigkeit gegen Lösungsmittel, Säuren oder Laugen kann eine weitere Anforderung bilden.
Zusammenfassend existiert für die Klebetechniklösung zur Verklebung von Metallen und Kunststoffen keine generelle Lösung. Abhängig von den ausgewählten Werkstoffen, deren Oberflächen und den Anforderungen an die Klebverbindung kommen anwendungsspezifisch definierte Lösungen zum Einsatz.
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